DIE GESCHICHTE DES PAPIERS
Als erstes ersetzte das Papier die Tontafeln zum Schreiben. Papyrus, der für den ähnlichen Zweck verwendet wurde und in westlichen Sprachen dem Papier den Namen gab, kann aus technischer Sicht nicht als Papier bezeichnet werden, weil die Papyrusherstellung nicht die Freilegung von Naturfasern beinhaltet und die daraus gewonnen Fasern nicht zur Produktion wiederverwendet.
In diesem Zusammenhang kam die Papierherstellung zum erstenmal im Jahr 105 v. Chr. in China zustande, wo sie weiter nach Japan, von dort auf dem Weg Mittel Asien und Nahen Osten nach Europa verbreitet wurde. In Europa wurde die Papierproduktion in Spanien im Jahr 1150, in Frankreich im Jahr 1189, in Deutschland im Jahr 1320 und in England im Jahr 1494 verwirklicht. Den atlantischen Ozean überquerte das Papier 1690 und in Kanada wurde es im Jahr 1803 zum erstenmal produziert.
Die erste Herausforderung der Papierherstellung war die Freilegung der Cellulosefasern. Die erste Zeit hat man die Fasern zwischen Steinen gerieben, nachher in Steinmörsern zerstoßen. In den Niederlanden wurde zuerst ein Werkzeug verwendet, dass ‘Kapperij’ gennant wurde, welches wie eine Art ‘Zerfetzer’ mit mehreren Hammern mit Schlageinwirkung funktionierte.
Danach erfanden die Niederländer im Jahr 1660 den ‘Holländer’ und erweiterten ihn in den Jahren 1660 – 1673. Der ‘Holländer’, der als Mutter aller Raffinerien bezeichnet wird, wurde in naher Vergangenheit breitgefächert verwendet.
Die im 18. Jahrhundert auftretenden industriellen und chemischen Revolutionen machten sich auch auf dem Papiergebiet bemerkbar. 1798 entdeckten Essones und der in der Papierbranche tätige L. N. Robert die Längssiebmaschine, die ständig und mechanisch lief. 1818 erfand Canson die Vakuum boxen unter den Endlossieben. Im Jahr 1840 erhielt der deutsche Forscher Friedrich G. Keller das erste Patent für eine Maschine, die aus zerkleinertem Holzschliff Papier produzierte.
Das Papier, dass unumgänglich für Gedankenaustausch, Kommunikaiton und Verständigung ist, wurde bis 1804 handgefertigt. Da zum Ende der Industriellen Revolution der Papierbedarf stieg, waren Lumpen als Rohstoff nicht mehr ausreichend. Man fing an nach neuen Faser-Quellen zu suchen.
Aus Holz industriell Papier herzustellen begann zwischen 1870 – 1880.
Es ist bekannt, dass die Türken, die sich nach der Schlacht von Manzikert in Anatolien niederließen und hier Möglichkeiten zur Papierherstellung errichteten. Während der Kreuzfahrten, erlernten die Franzosen und Italiener die Papiertechnik von den Türken und verbreiteten diese in ihren Ländern.
Die Papieranlage, die sich 1453 in Istanbul in dem Dorf Kağıthane befand, wurde während der Regierung des Sultan Selim III. ab und zu betrieben. In der Zeit von Sultan Beyazıt II. gründete man eine Papieranlage in Bursa, die von 1486 bis 1520 lief. Nachdem der Papierbedarf durch die Gründung von Druckereien stieg, wurde im Jahr 1476 im Dorf Elmalık in Yalova die Yalakabad Papieranlage errichtet und bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgreich betrieben. 1803 wurde am Hünkar Kai in der Nähe von Beykoz eine neue Papieranlage gebaut und entwicklete sich während der Regierung von Sultan Mahmut II. fort. Die Papiere, die hier produziert Papier wurden, hatten das Wasserzeichen ‘ISTANBUL’,Gründungsdatum und Betriebsjahr. Nachdem in Europa die Papierherstellung mechanisiert wurde, entschied die Osmanische Regierung in Izmit eine Papierfabrik zu gründen. Diese Aktion wurde leider nicht verwirklicht. Die erste Papierfabrik, die maschinell Papier hergestellt hat, wurde im Jahr 1886 durch private Initiativein Izmir Ortsteil Halkapınar errichtet. Die mit Dampfmaschinen und Lumpen als Rohstoffen betriebene Fabrik, wurde wegen Kapitulation nach sechs Monaten geschlossen. 1887 gründete Osman in Beykoz die Hamidiye Papierfabrik, die mit 4 Maschinen bis 1915 geführt wurde.
Im Zeitalter der Republik wurde der erste Grundstein im Jahr 1934 von dem Studie und Projekte Papieringenieur Mehmet Ali Kağıtcı in Izmit gelegt. Die Bauarbeiten und Montage dauerten 20 Monate und das erste Papier wurde am 18. April 1936 produziert. Der Name dieser ersten Papierfabrik 1934 war Sümerbank Zellstoff Industrie Betrieb, 1955 wurde sie umbenannt zu Zellstoff- und Papierwerke Betrieb (SEKA).